Mein Freiwilligendienst neigt sich langsam dem Ende zu, was ich wirklich schade finde. Daher werde ich meine Arbeit hier in Casa Bakhita wahrscheinlich um einen Monat verlängern. Mehr geht nicht, danach reist schon ein anderer Freiwilliger an.
Ich möchte aber immer noch in Italien bleiben. Ich habe mich in die Landschaft der wunderschönen Alpen verliebt. Besonders jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, und die Bergspitzen voll mit Schnee sind. Seit einem Monat ist es hier kalt, so um die 7 Grad. Ziemlich angenehm, nach einem halben Jahr 30 Grad. Von meiner Wohnung bracht man nur 15 Minuten mit dem Auto, um zu den größeren Bergen zu fahren. Dort war ich mit einer Freundin aus Schweden, die hier in der Nähe gerade ihr Projekt begonnen hat.
Ich habe das Gefühl, hier endlich angekommen zu sein. Ich muss kaum noch Google Maps benutzen, um irgendwo hin zu fahren. Ich habe ein paar gute Freunde gefunden, die ich regelmäßig sehe. Es ist schön, Menschen aus verschiedenen Kulturen um sich zu haben. Anfangs war es schwierig für mich, hier Fuß zu fassen, da ich die einzige junge internationale Person bei mir im Projekt bin. Da ich auch alleine wohne, hat es etwas gedauert, bis ich mich zu Hause gefühlt habe.
Vor kurzem gab es ein Treffen mit vielen Freiwilligen aus der Region Vicenza. Es war ein toller Tag, ich habe viele neue Leute kennengelernt. Es war schon fast therapeutisch über unsere Erlebnisse zu reden. Viele hatten ähnliche Probleme, am Ende fühlte ich mich nicht mehr so allein damit.
In den letzten Wochen habe ich mich noch mal so richtig ins Zeug gelegt, mein Italienisch zu verbessern. Ich bin auch auf der Suche nach einem Job, um nach Ende des Projekts eine kleine Wohnung mieten zu können. Ich bin immer noch sicher, dass ich hier an einer Kunstakademie studieren möchte.
Mein Auslandsaufenthalt hat mir auf jeden Fall geholfen, mich selbst zu verbessern. Ich freue mich auf die verbleibenden Monate.
Amelie 🙂
Amelie ist Teil eines Projekts im Europäischen Solidaritätskorps, welches durch Progetto Zattera Blu koordiniert und durch die italienische Nationalagentur Agenzia Nazionale per i Giovani finanziert wird.