¡Hola! oder auch bon día!
Kaum angekommen, sind schon die ersten zwei Monate um. Das ging ganz schön schnell. Aber eigentlich fühlt es sich an, als wäre ich hier schon ewig. Die Eingewöhung ist mir dank der super netten Leute sehr leicht gefallen und manchmal denke ich jetzt schon, dass ich gar nicht wieder weg will, auch wenn ich noch 7 Monate vor mir habe. Das Leben hier ist ein ganz anderes als das in Deutschland, was ich sehr genieße. Selbst jetzt habe ich schon so viel erlebt und neues gelernt, dass ich noch lange darauf zurückschauen werde.
Aber wie sieht so eine typische Woche hier eigentlich aus?
Von Montags bis Mittwochs arbeite ich im Garten zusammen mit den Gärtnern, die dann erklären was es zu tun gibt. Meistens ist es ,,normale“ Gartenarbeit, wie Hecke schneiden, Laub harken und Unkraut jäten. Aber ab und zu dürfen wir auch mal handwerklich helfen, so wie letzte Woche, in welcher wir erst ein Fundament gegossen und anschließend ein neues Vogelhaus darauf montiert haben. Donnerstags und freitags arbeite ich im Büro, wobei man da nicht wirklich von klassischer Büroarbeit sprechen kann. Wir machen an diesen Tagen eigentlich so gut wie alles, von Samen säubern und getrocknete Pflanzen aufkleben, bis hin zu Austellungen vorbereiten oder Kostüme nähen. Außerdem beobachten wir jeden Freitag die Vögel an den Vogelhäusern, welche wir einen Tag vorher befüllen. Die Aufgaben sind
also insgesamt ziemlich abwechslungsreich, was es besonders interessant und spaßig macht. An den Wochenenden unternehmen meine Mitbewohnerin und ich meistens Ausflüge. Bisher waren wir schon in Girona, Zaragossa, Andorra la Vela und haben den Mont Rebei durchwandert. Natürlich haben wir auch Blanes selbst erkundet und in Barcelona bin ich fast jedes Wochenende.
Unter der Woche habe ich die letzten Monate zweimal pro Woche einen Katalanischkurs besucht und jetzt kürzlich auch noch einen Spanischkurs begonnen, um meine Kenntnisse zu verbessern. Es ist sehr interessant in einer Region zu wohnen, in welcher es zwei offizielle Sprachen gibt. Da ich sowohl Spanisch, als auch Französisch in der Schule gelernt habe, erkenne ich oft Wörter dieser beiden Sprachen im Katalanischen wieder. Aber dennoch ist es eine ganz eigene Sprache, welche man neu lernen muss. Mir ist es schon einige Male passiert, dass ich einen Gärtner, welchen ich vorher recht gut auf Spanisch verstanden habe, auf einmal deutlich schlechter verstehen konnte. Ich habe mich gewundert und gefragt woran das liegt, bis ich festgestellt habe, dass er nicht mehr Spanisch, sondern Katalanisch gesprochen hat. Es kommt also schonmal vor, dass man mit den Sprachen etwas durcheinander kommt. Die kommende Zeit möchte ich noch intensiver nutzen, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern und vor allem auch, um selbstbewusster zu werden diese zu sprechen.
Ich freue mich sehr auf alles was noch vor mir liegt und bin gespannt, was ich in meinem nächsten Bericht zu erzählen habe!
Henrike
Henrike verbringt ihren Freiwilligendienst im Botanischen Garten Marimurtra der Carl Faust Foundation. Ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.