Szia!
Kaum zu glauben, dass die ersten vier Monate und somit mehr als die Hälfte meines Projektes um ist. Dies ist mir schlagartig bewusst geworden, als ich von meinen Eltern zu Weihnachten ein Fotoalbum bekommen habe dessen Titel „Rumänien – Die ersten 4 Monate“ ist. Dort wurden die wichtigsten Momente seid Beginn meines Freiwilligendienstes festgehalten. Beim Durchblättern habe ich realisiert, wie schnell die Zeit doch vergangen ist und was ich alles in den letzten Monaten erlebt habe.
Während der letzten beiden Monate hat mein Projekt ein bisschen mehr von einer Routine bekommen, während es die ersten beiden Monate noch etwas unvorhersehbarer war, was meine Aufgaben die nächste Woche sein werden. Eine unserer Aufgaben ist die Quiz Night, welche einmal monatlich stattfindet. Die ersten Male war ich sehr nervös, doch langsam bekommen wir Übung und die Planung für das Event macht mir richtig Spaß. Wenn dann die Quiz Night stattfindet und das Event mit den Teams (welche aus den Lokalen und Freiwilligen bestehen) durchführen verschwindet die Anspannung und Nervosität mit jeder Frage, die wir vorstellen und am Ende des Abends sind Alex und ich immer total glücklich, dass alles so gut geklappt hat. Seit zwei Monaten haben wir bei den Quiz Nights außerdem Unterstützung von Africa, einer anderen ESC-Freiwilligen aus Spanien, was die Sache nochmal erleichtert.
Außerdem finden wöchentlich der Deutsch- und der Englisch Club statt, welche auch von Alex und mir vorbereitet und durchgeführt werden. Der Ablauf ist immer ähnlich, es gibt ein Thema, welches am Abend während des Clubs auf der entsprechenden Sprache diskutiert wird. Damit es nicht zu langweilig und einseitig wird, überlegen wir uns immer passende Spiele, durch welche man ebenfalls über die Themen ins Gespräch kommt. Die meisten Teilnehmer sind Einheimische, welche entweder ihre Sprachkenntnisse nicht verlieren oder diese erweitern wollen. Aber auch manche der anderen Freiwilligen nehmen an unseren Clubs teil. Ich finde die Clubs sind eine gute Möglichkeit, um sich mit Leuten aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Perspektiven auszutauschen.
Freitags gehen wir neuerdings in einen Kindergarten, was super viel Spaß macht. Die Kinder sind total süß und ich werde immer herzlich mit Umarmungen und „Hello Greti“ von den Kindern begrüßt. Die Kinder freuen sich sehr uns zu sehen und wir uns ebenso. Hauptsächlich helfen wir den Erzieherinnen dort, wo sie Hilfe benötigen, z.B. beim Basteln, Material vorbereiten oder nach Aktivitäten aufzuräumen. Die meiste Zeit können wir aber einfach mit den Kindern spielen, was manchmal etwas anstrengend ist, weil alle unsere Aufmerksamkeit haben wollen, letzten Endes macht es aber trotzdem sehr viel Spaß.
Wir verbringen auch einige unserer Arbeitszeit im Büro. Neben den Ungarisch Stunden sind wir dort vor allem, um an Care2Travels Social Media zu arbeiten. Wir erstellen Posts und Videos für die unterschiedlichen sozialen Medien, was mir besonders viel Spaß macht. Außerdem haben wir viele organisatorische Aufgaben, bei denen wir manchmal auch Pläne oder Übersichten über Erfolge der Organisation erstellen. Bei den Aufgaben im Büro und auch sonst im Projekt wird uns viel Freiraum für eigene Ideen und Kreativität gelassen, was ich super finde.
Aber mein persönliches Highlight jede Woche ist AngoLooL, wo Kinder aus der Stadt zu uns ins Büro kommen und wir den Kindern spielerisch Englisch beibringen. In der ersten Hälfte sind wir meistens drinnen, schauen kurze Videos auf English, Basteln oder Spielen etwas und danach geht es raus, wo wir mit den Kindern etwas aktivere Spiele spielen. Da es aber ab November sehr kalt geworden ist, können wir nicht mehr so viel Zeit draußen mit den Kindern verbringen. Wir versuchen trotz den Temperaturen die Zeit draußen so gut wie möglich zu nutzen, vor ein Paar Wochen habe ich zum Beispiel mit den Kindern einen Schneemann Wettbewerb veranstaltet und am Ende hatten wir zwei riesige Schneemänner.
Der Winter kam ziemlich schnell und unerwartet, denn Anfang November habe ich mit einigen Freiwilligen einen Ausflug nach Constanta ans Schwarze Meer gemacht und es war noch nichts vom Winter zu spüren. Es sind sogar einige der Freiwilligen im Meer schwimmen gegangen und am zweiten Tag unseres Wochenendes war es warm genug, um nur im T-Shirt die schöne Altstadt und die Promenade entlang des Meeres in Constanta zu bewundern.
Nur eine Woche später gab es dann den Umschwung von schönen warmen Herbsttagen zum Winter Wonderland. Wir sind mit fast allen Freiwilligen zum Lonely Rock gewandert, welcher in der Umgebung ein beliebtes Wanderziel ist. Am ersten Tag unserer Wanderung hat es noch genieselt und es war nebelig, aber nachts kam dann der Schnee. Es hat die ganze Nacht durchgeschneit und am nächsten Tag hatten wir eine wunderschöne Wanderung zurück durch den Schnee.
Auch die folgenden Wochenenden haben wir viel unternommen und sind weggefahren. Ende November haben wir ein Wochenende in Bukarest verbracht, wir haben uns so ziemlich jede Kirche und auch sonst all die wichtigen Gebäude in Bukarest angeschaut und wir waren in der riesigen Therme, welche einen Besuch wert ist, obwohl es dort sehr voll war. Außerdem haben wir unsere Zeit in zauberhaften Bücherläden und leckeren Cafés und Restaurants verbracht.
Pünktlich zum Beginn der Weihnachtszeit haben wir am ersten Dezemberwochenende einen Kurztrip nach Cluj und Sibiu gemacht. Hauptsächlich wollten wir uns die Weihnachtsmärkte anschauen aber wir haben in der Zeit auch viel von den Städten an sich gesehen. Wir waren in Museen, Wäldern, Einkaufszentren, der Altstadt, Kirchen und haben viel Sushi gegessen. Der Trip war super entspannt und trotzdem haben wir viel erlebt. Abends haben wir in unseren Airbnbs häufig Weihnachtsfilme geschaut und was gekocht.
Und auch wenn wir nicht weg waren und unsere Wochenenden in Miercurea- Ciuc verbracht haben, war immer viel Programm. Wir waren Eislaufen, beim Eishockey (ich bin ein riesiger Fan geworden), auf dem Weihnachtsmarkt oder bei den Adventszeremonien im Park, bei welchen die Stadt zusammengekommen ist, um den Adventssonntag bei Glühwein und Weihnachtsliedern zu feiern. Mitte Dezember haben uns noch ESC-Freiwillige aus einer anderen Stadt in Rumänien besucht und wir hatten ein sehr lustiges Wochenende als große Gruppe und planen uns nochmal zum Ski fahren zu treffen. Aber am besten gefallen mir die abendlichen Gespräche mit den anderen Freiwilligen in der Küche, wo wir einfach beisammensitzen und uns unterhalten. Obwohl man so weit von zu Hause und seinen Liebsten entfernt ist fühlt man sich nie allein, weil immer jemand für einen da ist, und ich habe alle anderen Freiwilligen schon sehr in mein Herz geschlossen.
Nach den letzten Monaten sind meine Gefühle gespalten. Einerseits freue ich mich riesig auf alles, was noch kommt, sowohl im Projekt als auch was wir freizeittechnisch geplant haben. Andererseits bin ich bei dem Gedanken daran, dass schon mehr als die Hälfte meiner Zeit in Rumänien um ist auch etwas traurig, besonders weil ich, wenn ich zuhause bin die anderen Freiwilligen riesig vermissen werde. Aber noch ist es viel zu früh, um an Abschied zu denken und deshalb freue ich mich sehr auf die nächsten Tage, Wochen und Monate mit den anderen Freiwilligen in Rumänien.
Viszlát,
Greta
Greta verbringt ihren ESK Freiwilligendienst bei Care2Travel, ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.