Für mich ist es kaum zu glauben wie schnell die 7 Monate, die ich in Rumänien verbracht habe, vergangen sind. Es fühlt sich so an, als wäre ich gerade mal ein Paar Monate dort und schon bin ich wieder in Deutschland, alles ist vorbei und ich vermisse die wundervolle Zeit, den kleinen süßen Ort aber vor allem die anderen Freiwilligen sehr.
Nachdem ich die Schule beendet habe, war ich ziemlich planlos. Wie geht es nun für mich weiter und was möchte ich tun? Ich hatte keine Ahnung, dass einzige was ich wusste, war dass ich gerne reisen würde, neue Leute treffen möchte und dass ich Erfahrungen sammeln möchte. Da kam mir der ESK-Freiwilligendienst perfekt vor, da all diese Wünsche mir erfüllt wurden. Ich konnte in ein neues Land reisen, habe viele liebe Menschen getroffen, Freundschaften geschlossen und durch mein Projekt, aber auch durch die Erfahrung im Allgemeinen, unfassbar viel gelernt und mich weiterentwickelt.
Ich bin durch meine Zeit in Rumänien selbstbewusster, eigenständiger und offener gegenüber neuen Erfahrungen geworden. Als ich dort angekommen bin, war ich eher unsicher aber schon nach 2-3 Monaten habe ich gemerkt, dass ich mich doch ziemlich verändert habe, da mir auf einmal Dinge, die für mein früheres Ich noch eine Challenge gewesen wären, leichtfielen und ich mir viel weniger Gedanken um alles gemacht habe. Durch das Projekt habe ich mehr über meine Stärken und Schwächen gelernt. Außerdem habe ich Einblicke in viele unterschiedliche Bereiche wie die Arbeit mit Kindern, Eventmanagement, Büroarbeit aber auch Social Media bekommen und in jedem Bereich viel Neues gelernt, was für meine berufliche Zukunft sehr hilfreich ist. Besonders wichtig in meinem Projekt war Teamwork und das Vertrauen in meine Projektpartnerin Alexandra und ich bin sehr glücklich, dass wir gemeinsam gearbeitet haben. Es hat mit ihr so viel mehr Spaß gemacht, da wir und gegenseitig ergänzen und motivieren konnten. Und obwohl es immer wieder Phasen gab, die etwas schwerer waren, da ich mal krank war, meine Freunde und Familie zuhause vermisst habe oder einfach etwas die Motivation gefehlt hat muss ich doch sagen, dass ich mir mein Projekt nicht besser hätte vorstellen können. Es gab keine Aufgabe, die mir nicht gefallen hat und auch das Zusammenleben mit den anderen Freiwilligen fand ich super. Am besten von meinen Aufgaben fand ich die Arbeit mit den Kindern, da sie mir unfassbar viel Energie gegeben haben.
Aber was ist überhaupt noch alles seit meinem letzten Bericht passiert? Als ich nach Weihnachten wieder zurück in Rumänien war, habe ich einen typisch kalten Januar erlebt. Wir hatten viel Eis und Schnee, aber dies hat uns überhaupt nicht eingeschränkt. Die Wege durch die Stadt sind wir die meiste Zeit geschlittert, wobei ich einige Male ausgerutscht bin, aber trotzdem hat es Spaß gemacht. Wir haben Schneeballschlachten gemacht, sind auf den Somlyó Berg gewandert, wo wir besonders viel Schnee hatten, und ich war mit der Familie meiner Mentorin und Candice und Gesine, welche ebenfalls Freiwillige sind und mit Alex meine engsten Freunde in Rumänien waren, sogar Schlitten fahren. Außerdem waren wir bei vielen Eishockey Spielen und eislaufen.
Im Januar sind wir dann für unsere Mid-Term Evaluation mit den meisten Freiwilligen von Care2Travel nach Bukarest gefahren. Vor Ort haben wir mit vielen weiteren Freiwilligen aus unterschiedlichen Ländern und von unterschiedlichen Organisationen in Rumänien sowie mit Trainern unsere bisherige Zeit in unseren Projekten reflektiert. Neben dem Training blieb uns aber noch genügend Zeit die Stadt zu erkunden und viel Zeit mit den anderen Freiwilligen zu verbringen und Kontakte zu knüpfen.
Darauf folgte ein zwar etwas stressiger, aber sehr erlebnisreicher Februar und es war einer meiner Lieblingsmonate, in Rumänien. Los ging es mit einem Wochenendausflug nach Timișoara mit Candice und Gesine. Wir haben uns die Stadt angeschaut, waren shoppen und viel lecker essen. An unserem ersten Abend haben wir noch einen kleinen Schock erlebt, als wir in der Nacht Kakerlaken im Bad unseres Airbnbs entdeckt haben. Trotzdem war es im Nachhinein total lustig und wenn wir uns Videos von der Nacht und unseren Versuchen uns vor den Kakerlaken zu retten anschauen, lachen wir uns jedes Mal kaputt.
In der Woche darauf haben Gesine und ich unsere Intercultural Night über Norddeutschland gehalten, wo wir unsere Heimatregion präsentiert haben. Wir haben lange daran gearbeitet und waren sehr nervös aber am Ende lief alles gut und wir hatten total Spaß dabei.
Das Wochenende darauf haben Candice, Gesine und ich ein Wochenende in Sinaia verbracht, wo wir Skifahren waren. Da es mit dem Februar wärmer geworden ist hatten wir etwas Angst, dass wir nicht genügend Schnee haben würden, aber dies war, sobald wir oben waren, überhaupt kein Problem. Wir hatten sehr viel Spaß und sind den ganzen Tag ohne wirkliche Pausen Ski gefahren, sodass wir abends kaputt ins Bett gefallen sind.
Zum Abschluss des Monats bin ich mit Gesine und Tom, einem Jungen der in derselben Gastfamilie wie Gesine gelebt hat, für 5 Tage nach Istanbul gefahren. Es war ein wunderbarer Urlaub und wir haben viel gesehen. Am besten waren die gold-orangenen Sonnenuntergänge, die wir uns am Meer oder von den Fähren aus angeschaut haben.
Dann kam auch schon der März, mein letzter Monat. Dieser Monat war zwar sehr schön, aber auch hart für mich. Ich hatte vor meinem Abschied noch viele Aufgaben zu erledigen, weshalb ich teilweise echt gestresst war. Außerdem musste ich mich oft verabschieden, was mir nicht sehr leichtgefallen ist. Trotzdem habe ich die Zeit so gut wie möglich genutzt und noch viel mit den anderen gemacht. Mit Candice und Gesine habe ich eine lange Radtour in unserer Umgebung zu einem See gemacht, wir sind zur Karaoke in unserer Lieblingsbar gegangen und haben Lagerfeuerabende in unserem Garten gemacht. Während meinen letzten Tagen hat mich meine Familie besucht und wir sind etwas im Land herumgereist, was sehr schön und ein Kontrast zu dem Stress war.
Nach allem, was ich erlebt habe, könnte ich nicht nur einen Lieblingsmoment nennen. Ich habe die gemeinsamen Reisen, die Abende am Lagerfeuer, die Hockeyspiele und die Arbeit geliebt, aber am besten waren die täglichen Gespräche mit den anderen und dass man nie alleine war, wodurch es nie langweilig wurde.
Und dann kam der Abschied. Ich hätte zum Beginn niemals gedacht, dass ich mich so in diesen Ort verlieben würde. Es fühlt sich an, als hätte ich ein zweites Zuhause gefunden und auch jetzt, wo ich schon seit einigen Tagen wieder in Deutschland bin, erwische ich mich immer wieder dabei Rumänien als mein „Zuhause“ zu bezeichnen. Doch am schwersten viel mir der Abschied von den wundervollen Menschen, mit denen ich die letzten 7 Monate verbracht habe und die ich jetzt Freunde nennen kann. Grade ohne Alex, mit der ich mir mein Zimmer in Rumänien geteilt habe, fühle ich mich teilweise echt einsam zuhause, allein in meinem Zimmer, ohne die täglichen Gespräche und das „Gute Nacht, schlaf gut!“, welches wir glaube ich nie ausgelassen haben. Aber obwohl ich traurig bin, dass diese Zeit vorbei ist, bin ich einfach unfassbar glücklich und dankbar diese Zeit bei Care2Travel in Rumänien verbracht zu haben, da ich so viele Erfahrungen gesammelt habe und ich kann es jedem empfehlen, der etwas Neues erleben möchte. Ich habe so viele schöne Momente erlebt und ich werde die Erinnerungen an diese Zeit immer im Herzen behalten und nie vergessen!
Und somit ein letztes Mal: Viszlát!
Greta
Greta verbrachte ihren ESK Freiwilligendienst bei Care2Travel, ihr Projekt wird kofinanziert von der Europäischen Union.