Hanna und Anne in Miercurea Ciuc, Rumänien // 2. Bericht

Hallo zusammen!


Es folgt TROMMELWIRBEL: Ein neues Update von Anne und Hanna aus dem wunderschönen Miercurea Ciuc.
Die Monate November und Dezember waren geprägt von intensiver Teamarbeit, kreativen Projekten und einem Hauch von festlicher Vorfreude. Während wir an langfristigen Projekten arbeiteten, genossen wir auch viele gemeinsame Momente, die uns als Team enger zusammenbrachten und uns halfen, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden.

Für uns besonders wichtig in dieser Zeit war unser Gamification-Projekt. Die Gamification ist ein Ereignis, das alle zwei Wochen nach unserem Ungarischkurs stattfindet. Dort haben wir die Möglichkeit, Freiwillige und Mitarbeiter:innen in Kategorien wie Motivation, Selbstständigkeit, Pünktlichkeit etc. zu bewerten. Mit diesem Meeting sollen die Freiwilligen und Mitarbeiter:innen spielerisch zur Reflexion angeregt werden. Im November begannen wir mit der Gestaltung eines Bretts, das die Ergebnisse für alle sichtbar machen soll. Während Anne sorgfältig den Platz für jedes Element berechnete, widmete sich Hanna der mühsamen Aufgabe, das Brett zu reinigen – ein Prozess, der zwar viel Zeit und Geduld erforderte, aber am Ende ein beeindruckendes Ergebnis lieferte.

Parallel dazu starteten wir die Vorbereitungen für die Interkulturellen Abende, ein besonderes Projekt, bei dem wir unsere Kultur durch Präsentationen und traditionelle Speisen in der lokalen Bibliothek vorstellen. Diese Abende bieten nicht nur eine Plattform, um Brücken zwischen Kulturen zu schlagen, sondern sind auch eine großartige Möglichkeit für die lokale Community, unsere Länder aus einem ganz eigenen, persönlichen Licht zu sehen. Die Planung ist zeitaufwendig, da sie viele Schritte umfasst – von der Recherche der Informationen über die Auswahl der Gerichte bis hin zur Erstellung der Präsentation und schließlich dem Präsentieren. Einige unserer Kolleg:innen haben bereits in den letzten zwei Monaten ihren interkulturellen Abend gestalten dürfen. Sie waren alle einzigartig und sehr interessant anzusehen. Glücklicherweise legt das Team von Care2Travel großen Wert darauf, dass so viele Freiwillige wie möglich an den Präsentationen teilnehmen können.

Ein weiteres großes Thema auf Arbeit war die Strukturierung des Lagerraums unserer Organisation. Dieser Bereich war vorher eher chaotisch und unübersichtlich, was die Arbeit oft erschwerte. Im November brainstormten wir erste Ideen, wie wir den Raum besser organisieren könnten, und begannen im Dezember mit der Umsetzung. Schritt für Schritt sortierten wir alle Gegenstände, legten fest, welche Dinge gespendet oder entsorgt werden sollten, und entwickelten ein neues System, um die Ordnung langfristig zu gewährleisten. Die Arbeit war zwar anstrengend, aber äußerst befriedigend, als wir am Ende aufgeräumte Regale und einen funktionalen Raum vor uns sahen. Das System, das wir uns überlegt haben, hat auch Früchte getragen. Seit wir die Teile des Raums an Freiwillige in sogenannten „Responsibility Corners“ verteilt haben, ist die Ordnung im Alltag besser geworden. Jeder Freiwillige hat für einen Bereich die Verantwortung und kümmert sich darum, dass alles sortiert und aufgeräumt wird. Das war unser erstes großes Projekt, und wir sind beide sehr glücklich, dass es so gut funktioniert hat.

Der Dezember brachte zudem eine Reihe von Highlights und festlichen Aktivitäten. Unser Sprachclub in Deutsch tagte die ersten Male und erlebte besonders erfolgreiche Sitzungen, darunter eine, die sich ganz dem Thema Weihnachten widmete. Die Teilnehmer:innen waren begeistert, mehr über deutsche Traditionen wie Schwibbögen, Feuerzangenbowle und Lametta zu erfahren. Diese Abende im Club zeigten uns, wie wichtig kultureller Austausch ist und wie sehr solche Begegnungen geschätzt werden.

Auch das Teamgefühl kam in dieser Zeit nicht zu kurz: Wir organisierten ein „Cheapskate Santa“-Event, bei dem jeder einen ungenutzten Gegenstand von zu Hause mitbrachte, welcher dann in einem lustigen Würfelspiel getauscht wurde. Die Stimmung war ausgelassen, und es war toll, welche unerwarteten und witzigen Geschenke am Ende verteilt wurden. Darüber hinaus gestalteten wir eine Weihnachtsfeier, bei der wir zusammen auf das vergangene Jahr zurückblickten, ein Quiz zu berühmten Soundtracks veranstalteten und den Film „Der Grinch“ schauten – ein perfekter Abschluss eines erfolgreichen Jahres.

In der Adventszeit durfte ein Besuch des Weihnachtsmarktes in Sibiu nicht fehlen. Nach einer 7-stündigen Zugfahrt wurden wir mit einer magischen Atmosphäre, köstlichem Langos und stimmungsvollen Lichtern belohnt. Dieser Ausflug war nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch eine Gelegenheit, neue Energie zu tanken und die festliche Stimmung in vollen Zügen zu genießen.

Zurück zu Hause genossen wir winterliche Aktivitäten wie Eislaufen, Keksebacken und eine Wanderung durch den frisch gefallenen Schnee. Auch sportliche Unternehmungen kamen nicht zu kurz: Ein Besuch eines Eishockeyspiels war für uns ein besonderes Highlight – vor allem, weil es für Anne der erste Sieg war, den sie live miterleben durfte.
Doch es war auch Zeit für unsere ersten zwei Verabschiedungen. Pierre und Daniel sind am Ende ihres Projektes im Dezember wieder nach Hause gefahren und fehlen uns sehr.

Die letzten beiden Monate des Jahres waren prägend und haben uns weitergebracht. Ob es darum ging, langfristige Projekte wie das Gamification-Brett und den Lagerraum abzuschließen oder einfach die gemeinsame Zeit bei Quiznächten, Sprachclubs und Weihnachtsaktivitäten zu genießen – diese Wochen zeigten, wie gut wir als Team zusammenarbeiten und wie wichtig es ist, auch die kleinen Momente zu schätzen.

Durch die Mischung aus produktiver Arbeit, kreativen Projekten und winterlichen Erlebnissen haben wir nicht nur viel erreicht, sondern auch Erinnerungen geschaffen, die uns noch lange begleiten werden. Es war der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Jahres – und ein vielversprechender Start in das, was noch vor uns liegt.

Hanna and Anna verbringen ihren Freiwilligendienst bei Care2Travel, ihr Projekt wird ko-finanziert von der Europäischen Union.