Hola! Es ist kaum zu glauben, dass die ersten drei Monate meines Projektes schon um sind..
Ich bin Ylvi, 19 Jahre alt und komme aus einem kleinen Ort in Norddeutschland. Anfang 2021 habe ich mich über den Europäischen Solidaritätskorps für ein Projekt im botanischen Garten in Spanien beworben, um etwas über Pflanzen und Natur zu lernen und Spanien kennenzulernen. Anfang Oktober 2021 ging es dann nach Blanes, eine schöne Stadt mit 40.000 Einwohner*innen direkt an der Costa Brava.
Ich wohne in einer schönen Wohnung mit einer weiteren Freiwilligen aus Deutschland, die ebenfalls im botanischen Garten arbeitet. Wir wohnen ungefähr 30 Sekunden vom Mittelmeer, was quasi der Traum eines jeden ist, auch zur Arbeit müssen wir nur 10 Minuten gehen. Und auch der botanische Garten selbst ist ein Paradies mit traumhaften Blick auf´s Meer – einen schöneren Arbeitsplatz kann man sich wahrscheinlich nicht vorstellen.
Ich arbeite immer von Montag bis Freitag von 8:00 bis 13:00 Uhr. Montags bis mittwochs arbeite ich im Garten. Das bedeutet, wir helfen den Gärtnern den Garten in Stand zu halten und erledigen alltägliche Dinge wie Unkraut jäten, Laub haken und Bewässern der Pflanzen. Aber wir schneiden auch die Büsche, ernten Gemüse und pflanzen Setzlinge. Man kann wirklich eine Menge lernen, vor allem weil der gesamte Garten ohne Chemikalien arbeitet, was es meiner Ansicht nach um ein Vielfaches interessanter macht.
Donnerstags und freitags arbeite ich im Büro, das ist auch sehr interessant. An diesen zwei Tagen helfen wir bei verschiedenen Projekten, wie zum Beispiel bei einem Vogelprojekt, bei dem wir jeden Donnerstagmorgen die Vogelfutterstationen auffüllen und am Freitag morgen beobachten wir an drei Orten im Garten, welche Arten von Vögeln wir sehen und wie viele. Unsere Beobachtungen digitalisieren wir und achten darauf, welche Faktoren die Vögel beeinflussen, wie bspw. die Jahreszeit, das Wetter oder die Uhrzeit. Weitere Projekte waren Erneuern des Herbariums und die Samen, die wir aus über 70 verschiedenen Pflanzen sammelten.
Fest steht, dass auf jeden Fall immer etwas zu tun ist und Langeweile kommt selten auf und wenn wir eigene Ideen zu bspw. neuen Projekten haben, dann dürfen wir die immer gerne mit einbringen. Allen Gärtnern und Mitarbeiter*innen des Gartens sind sehr nett und es liegt ihnen sehr viel daran, dass wir uns wohl fühlen, etwas lernen und das tun, was uns interessiert. Es ist eine wirklich sehr angenehme Arbeitsatmosphäre.
Ein weiterer bedeutender Punkt in meinem Leben in Spanien ist die Sprache. Viele denken vielleicht, dass sie relativ gut spanisch sprechen können müssen, wenn sie bei so einem Projekt dabei sein wollen. Das ist aber nicht richtig. Ich bin ehrlich und sage, dass die ein oder andere Sprachkenntnis nicht schlecht ist, aber ich spreche tatsächlich kein Wort spanisch und komme trotzdem gut zurecht. Am Anfang bedeutete das natürlich, dass wir bei der Arbeit viel mit Händen und Füßen gesprochen haben, da manche im Garten tatsächlich kein Englisch sprechen. Aber das Projekt beinhaltet zusätzlich noch einen Katalan-Kurs, den wir für mindestens drei Monate besucht haben. Hier lernt man die grundlegenden Dinge, um sich zu verständigen. Außerdem kann man auch eine Menge lernen, wenn man mit den Leuten spricht.
Die Zeit in Spanien hält also immer etwas Neues bereit, sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit, die meine Mitbewohnerin und ich in den ersten drei Monaten möglichst abwechslungsreich gestaltet haben. Wir haben viele unterschiedliche Orte besucht. Das waren meistens kleinere Tagesausflüge wie nach Tossa de Mar, eine Wanderung nach Lloret de Mar, nach Figueres ins Dali-Museum oder nach Girona. Aber auch Trips über mehrere Tage nach Barcelona oder Valencia haben wir uns nicht entgehen lassen. Solche Ausflüge lohnen sich und sich leicht zu verwirklichen, weil Blanes recht gut mit Bus und Zug angebunden ist.
Fest steht, dass ich sehr schöne und aufregende drei Monate in Spanien hatte. Ich freue mich sehr auf die Zeit, die noch kommt und bin gespannt, was das Projekt noch für uns bereithält.
Ylvi
Theresa’s Projekt wird durch das Europäische Solidaritätskorps und JUGEND für Europa gefördert.