Chiara in Numanica de la Sagra, Spanien // Abschlussbericht

Moin, ich heiße Chiara und bin 20 Jahre alt. Ich komme aus dem Norden von Deutschland, so ziemlich genau zwischen Hamburg und Bremen. Ich habe mich dafür entschieden, einen ESK Freiwilligendienst zu machen, weil ich gerade mein Abitur gemacht habe und nach der Schule erstmal eine Pause wollte. Dazu kommt, dass ich es liebe neue Orte zu entdecken und ich wollte mich auch selbst herausfordernd, um als Person zu wachsen.

Für mein Projekt war ich 6 Monate in Spanien und habe dort in einem Jugendzentrum gearbeitet. Die Aufnahmeorganisation heißt Proyecto Kieu und kümmert sich um die Jugendzentren in den umliegenden Dörfern. Ich habe im Jugendzentrum Numancia de la Sagra gearbeitet und dort Aufgaben übernommen, die nicht nur mit den Jugendlichen zu tun hatten. Wir haben morgens und nachmittags gearbeitet, aber hatten eine Mittagspause,um wieder zu Kräften zu kommen. Ich habe dort Geigenunterricht gegeben, Kunstklassen angeboten, für ältere Menschen Englisch Klassen veranstaltet, die Schachklassen beaufsichtigt, bei einem Intercambio mit Finnen mitorganisiert, haben immer wieder verschiedene Workshops angeboten und noch so viel mehr. Man sieht also, dass meine Aufgaben sehr vielseitig waren und für jeden was dabei sein kann. Vor allem weil mein Jugendleiter Juan Fran dich deine eigenen Stärken in Aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen umwandeln lässt.

Während meines Projektes habe ich vor allem Spanisch gelernt. Ich bin ohne jegliche sprachliche Kenntnisse nach Spanien gekommen und inzwischen verstehe ich fast alles und kann mich auch mehr oder weniger mit anderen auf spanisch unterhalten.

Ich habe aber auch so viele tolle Menschen kennengelernt und enge Freundschaften mit ein paar von den anderen Freiwilligen geschlossen.

Ich habe gelernt, alleine zu leben und mich selbst zu versorgen, da ich vorher bei meinen Eltern gelebt habe.

Ich habe auch gelernt, mich einer anderen Kultur anzupassen, denn die spanische ist schon sehr anders als die deutsche Kultur.

In meiner Freizeit habe ich auch gelernt, wie man klettert. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich versuche es hier in Deutschland auch weiterzuverfolgen.

Ich habe sehr viel über die verschiedenen Traditionen hier und der spanischen Kultur gelernt, denn es gab mindestens einmal im Monat etwas zu feiern, selbst wenn es sehr absurd war.

Ich habe aber auch gelernt, die Wochenenden zu nutzen, um andere Orte zu besuchen und die Reisen dorthin und Aufenthalte zu planen, was gar nicht so einfach ist mit der spanischen Organisation. Außerdem auch, wie man mit relativ wenig Geld trotzdem schöne Ausflüge machen kann.

Über mich selbst habe ich gelernt, dass ich mehr aus mir rauskommen kann als gedacht, auch wenn ich weiterhin eine eher zurückhaltende Person bin.

Ich habe gelernt, unabhängiger von anderen zu sein und mehr mir selbst zu vertrauen. Und natürlich noch viel mehr Dinge, aber das sind die wesentlichen.

Ich denke diese Erfahrungen werden es mir in Zukunft erleichtern, mich mit neuen Umständen abzufinden. Außerdem habe ich jetzt schon die Erfahrung gemacht alleine zu leben, was in Zukunft natürlich nur von Vorteil sein kann. Ich bin auch selbstbewusster geworden und habe gelernt Probleme anzusprechen und meine Meinung zu sagen, was natürlich auch hilfreich für die Zukunft sein wird. Dazu kommt, dass ich eine Sprache mehr sprechen kann, was auch immer ein Vorteil ist.

Ich würde einen Freiwilligendienst immer empfehlen! Man lernt neue Sichtweisen kennen, man lernt neue Freunde kennen, die vielleicht und hoffentlich auch für immer bleiben, man lernt vielleicht einen neue Sprache oder eine Sprache zumindest besser. Man lernt sich selbst zu vertrauen und viele weitere Dinge, die einem im späteren Leben nützlich sein können. Und natürlich hat man auch immer eine Menge Spaß dabei.

Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich diese Erfahrung zu einer der besten in meinem Leben zählen kann und am liebsten gar nicht mehr zurück wollte. Ich vermisse meine Freunde und Spanien so sehr, dass ich auf jeden Fall irgendwann mal dorthin zurückkehren werde und auch Kontakt zu den anderen Freiwilligen halten werde, die meinen Aufenthalt so viel mehr erleichtert haben.

Mein Fazit ist, ich kann es einfach nur empfehlen und würde es immer ohne zu fragen wieder machen!

Grüße aus Deutschland

Chiara

Chiara verbrachte ihren Freiwilligendienst bei Proyecto Kieu, ihr Projekt wurde kofinanziert von der Europäischen Union.