Dalea in Amman, Jordanien // 1. Bericht

Am 02. April 2022 startete mein Freiwilligendienst in Amman, Jordanien. Es ist nicht mein erster längerfristiger Aufenthalt in Südwestasien. 2019 und 2020 studierte ich in Beirut, Libanon, wo ein Teil meiner Familie und somit auch ich meine Wurzeln habe. Mein politikwissenschaftliches Studium mit Fokus auf Westasien und Nordafrika sowie mein persönlicher Hintergrund und meine positiven Erfahrungen mit dem Leben in Beirut bewegten mich zu, Erfahrungen in einem anderen arabischen Land zu sammeln – kulturell und beruflich.

Beides ist bei I-Dare for Sustainable Development, einer jordanischen NGO mit Fokus auf junge Menschen, möglich. Die Arbeit in der NGO ist abwechslungsreich, interessant und lehrreich. In den ersten zwei Monaten in der Organisation habe ich bereits Erfahrungen im Bereich Social Media Management gesammelt, Berichte geschrieben, professionell Fotos geschossen und bearbeitet sowie Artikel zu verschiedensten Themen geschrieben.

Nicht nur die Arbeit lehrt mich eine Menge über die jordanische Kultur, die Herausforderungen von jungen Menschen im Land, die Flüchtlingssituation und die Politik. Auch mit dem lokalen Team, vor allem den zahlreichen jordanischen Freiwilligen, führe ich lehrreiche Gespräche. Unter den jordanischen sowie europäischen Freiwilligen ist es leicht, Freundschaften zu schließen – alle sind äußerst hilfsbereit, teilen ihr Wissen und berichten über ihre eigenen Erfahrungen im Land. Schön ist vor allem die Vielfältigkeit unseres Teams. Es gibt jordanische Mitarbeiter, Mitarbeiter mit zumeist palästinensischen Wurzeln, Freiwillige aus anderen EU-Ländern mit den verschiedensten Hintergründen, Freiwillige aus Europa mit arabischer Migrationsgeschichte…

Somit lernt man nicht nur eine Menge über Jordanien, sondern auch über völlig andere Orte auf der Welt.
Kulturell ist es interessant zu sehen, wie unterschiedlich das Leben in Amman von dem Leben in Beirut ist. Sehen viele Menschen im Westen die arabische Region fälschlicherweise als einen einheitlichen und starren Block, so ist die Region tatsächlich unglaublich vielfältig und dynamisch. Es ist spannend zu lernen, was Jordanien ausmacht und in die Lebensweise der Leute einzutauchen. Überraschten mich einige kulturelle Gegebenheiten am Anfang etwas, so bin ich mittlerweile in einer Phase, in der ich genug Wissen gesammelt habe, um mich wohl in diesem wunderschönen Land zu fühlen und mich erfolgreich zu integrieren. Ich hoffe, diese Entwicklung in den nächsten Monaten weiter festigen zu können, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und mein Engagement auf der Arbeit aufrechtzuerhalten. Auch wenn der heiße Sommer bevorsteht, freue ich mich unglaublich auf die kommenden Monate.

Dalea

 

Daleas Projekt wird durch JUGEND für Europa und das Europäische Solidaritätskorps gefördert.