Szia! Hallo! Ich bin Emilia, bin 19 Jahre alt und komme aus Hamburg. Ich habe diesen Sommer mein Abitur gemacht und war mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr sicher, dass ich ein Freiwilligendienst im Ausland machen möchte und nachdem leider meine Pläne nach Vietnam zu gehen durch Corona geplatzt sind habe ich mich für einen Freiwilligendienst in Europa mit dem Europäischen Solidaritätskorps entschieden.
Ich habe mich für einige Projekte beworben und habe mich schlussendlich für dieses hier in Rumänien entschieden und wurde zum Glück auch angenommen. Nach einem Monat zum vorbereiten habe ich mich also von all meinen Freunden und meiner Familie verabschiedet und habe mich mit dem Zug über 30 Stunden lang in eine Stadt in Transsylvanien aufgemacht in der ich die nächsten 10 Monate leben und arbeiten wollte.
Dies ist mittlerweile schon fast 2,5 Monate her und ich lebe jetzt in einer Stadt namens Miercurea Ciuc, oder Cíkszereda auf ungarisch, da der Großteil der Bevölkerung hier der ungarischen Minderheit der Szekler angehört und deswegen alles auf ungarisch ist. Die Stadt liegt direkt in der Mitte von Rumänien und ist die Hauptstadt des Kreises Harghita. Sie ist umgeben von dem Ciuc Gebirge und dem Harghita-Gebirge und ist auch als kälteste Stadt Rumäniens bekannt. Die nächste größere Stadt ist Brasov, die mit dem Zug in ungefähr 1,5 bis 2 Stunden zu erreichen ist.
Ich arbeite hier in einem Projekt womit wir Kindern, die in Pflegeheimen oder Pflegefamilien leben Englisch beibringen. Ich arbeite in einem Team mit zwei anderen Freiwilligen Manu aus Österreich und Genny aus Frankreich. Wir gehen gemeinsam jeden Tag in eines von 5 Heimen, die Teil unseres Projekts sind und machen Aktivitäten mit den Kindern zu unterschiedlichen Themen um mit ihnen Englisch zu lernen. Meine Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß, weil ich sehr gerne mit Kindern zusammen arbeite und selber gerne Englisch spreche und zu sehen wie die Kinder sich entwickeln ist einfach wirklich schön.
Ich lebe hier in einem Apartment mit vielen anderen Freiwilligen zusammen, da hier auch Freiwillige aus aller Welt für kürzere Aufenthalte hin kommen. Ich bin sehr glücklich darüber, auch wenn es manchmal ein bisschen anstrengend sein kann mit so vielen Menschen zusammen zu leben ist es auch unfassbar interessant so viele verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kennenlernen zu dürfen. Mit den anderen Freiwilligen bin ich in den letzten zwei schon auf einige Trips gegangen und wir haben gemeinsam ein wenig Rumänien erkundet. Wir waren unteranderem in Cluj Napoca, der zweit größten Stadt Rumäniens und mehrere male in Brasov, die Stadt die am bekanntesten für ihre nähe zu Schloss Bran ist, auch gerne als Dracula Schloss bezeichnet.
Wir waren außerdem auch in Sinaia um uns Schloss Peleș anzugucken, welches als das schönste Schloss in ganz Rumänien bekannt ist und aussieht wie aus einem Märchen. Wir haben außerdem unsere nähe zum Gebirge und die damit verbundene beindruckende Natur ausgenutzt und ich war unser Umgebung schon einige Male wandern und konnte dabei die wunderschöne Natur hier in Rumänien bewundern. Bisher war ich aber nur in Begleitung von anderen Freiwilligen unterwegs, weil es vor allem in dieser Gegend besonders viele Bären gibt und mich mittlerweile fast jede Person, die ich getroffen habe gewarnt hat vorsichtig zu sein. Bisher habe ich zum Glück keinen getroffen, aber dafür habe ich vor allem in meinem ersten Monat oft Warnungen bekommen, dass in der Gegend ein Bär gesehen wurde. Ich möchte bei noch zu einem Sanctuary in der Nähe von Brasov gehen um einen Bär aus sichere Entfernung und auf eine ethisch vertretbare Weise sehen zu können.
Für mich war meine erste Zeit hier sehr ereignisreich und so langsam gewöhne ich mich an die neue Routine und doch bin ich mit jedem neuen Blick auf die Berge daran erinnert wie weit weg ich mich von meinem Zuhause befinde. Ich vermute, dass diese Aufregung auch irgendwann nachlassen wird, aber bisher ist jeder neue Tag immer wieder spannend. Ich habe in meinen ersten Monaten schon so viele tolle Erlebnisse gehabt und kann es kaum abwarten was in den nächsten 8 Monaten noch auf mich zukommt.
Bis zum nächsten Mal!
Emilia
Emilia ist Teil des Projekts der Organisation Care2Travel: „Practising Solidarity in Children’s Homes“, finanziert durch das Europäische Solidaritätskorps und Agenţia Naţională pentru Programe Comunitare în Domeniul Educaţiei şi Formării Profesionale.