Im Oktober habe ich meinen Freiwilligendienst in Vinnytsia in der Zentralukraine angefangen. Mit meinen 25 Jahren, nach Studium und zwei anderen Auslandsaufenthalten, konnte ich mich dort trotz fehlender Sprachkenntnisse schnell einleben. Meine Hosting-Organisation Pangeya Ultima sowie die anderen Freiwilligen vor Ort haben dazu natürlich sehr beigetragen. Die Gemeinschaft war schnell wie eine zweite Familie für mich 🙂
Meine Aufgaben waren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Mit meinem Mitfreiwilligen Juliusz veranstaltete ich jede Woche einen Deutsch-Club. Dort versuchen wir die deutsche Sprache und Kultur den Interessierten zu vermitteln. Das Feedback war im allgemeinen sehr gut, und es hat uns sehr gefreut als ein Teilnehmer sogar seine Tochter mitgebracht hat. Auch für uns war interessant die Tücken der deutschen Grammatik zu entdecken.
Immer wieder sind wir zum Ekocenter in Stina, einem Dorf in der Nähe der Moldawischen Grenze gefahren. Im Ekocenter gibt es noch viel Arbeit, im Bild sieht man wie wir für ein Badezimmer eine Mauer gebaut haben.
Aber auch das Kochen für die Gruppe, sowie das Heizen mit Feuer und das benötigte Brennholz zu besorgen war immer spannend 🙂 Ebenso gaben die Aufenthalte einen sehr interessanten Einblick in das ländliche Leben, was sich vom Leben in der Studentenstadt Vinnytsia doch sehr unterscheidet.
Ansonsten gibt es andere kleine Projekte die wir durchführen. Zum Beispiel gehen wir (je nach Corona Vorschriften online oder offline) an Universitäten und bewerben die englische Sprache, das Reisen, Volunteering, und die vielen verschiedenen Möglichkeiten, die das Erasmus+ Programm bringt.
Meine Motivation länger in der Ukraine zu leben begründet sich vor allem darin, dass ich eine slawische Sprache lernen will. In der Vergangenheit hat es sich schon bewiesen dass das Lernen im Land, wo die Sprache auch gesprochen wird am besten geht, und so bin ich über die attraktive Projektbeschreibung in Vinnytsia gelandet. Hier wurde ich von Pangeya Ultima auch mit einem Sprachkurs unterstützt, jedoch war mir schnell klar, dass ich auch selbst noch viel dazu beitragen muss, und so saß ich auch regelmäßig einfach zu Hause vor meinem ukrainisch-Lehrbuch. Meine ersten Worte auf ukrainisch wurden gleich in einem Ukrainisch-Lern-Video festgehalten, damit habe ich nicht gerechnet, aber es war lustig 🙂 Außerdem habe ich mich mit einigen Freundinnen zum Sprachaustausch ukrainisch/deutsch getroffen, das hat mir sehr geholfen. Inzwischen kann ich immerhin sehr einfache Konversation führen, darauf bin ich schon ein wenig stolz.
Leider musste ich mit Kriegsbeginn das Land verlassen, wobei ich von Pangeya Ultima und Naturkultur sehr gut unterstützt wurde. Ich hatte schon viele Pläne im Sommer zu reisen um das ganze, wirklich sehr große Land zu sehen. Zurück in Deutschland arbeite ich jetzt mit Geflüchteten und gebe zum Beispiel Deutschkurse.
Franziska 🙂
Franziskas Projekt wird durch JUGEND für Europa und das Europäische Solidaritätskorps finanziert.