Ich habe 7 Monate in Thessaloniki in dem Projekt Balkan Hotspot verbracht, und ich kann schon mal sagen, es war eine sehr ereignisreiche Zeit!
Ich habe mich letztes Jahr für einen Freiwilligendienst entschieden, da ich nicht wusste, was ich mit meiner Zukunft anfangen sollte, so wie die meisten wahrscheinlich. Und es lässt sich sagen, dass es allen anderen Freiwilligen im Haus genauso ging. Wir waren eine wilde Mischung aus allen möglichen Persönlichkeiten aus allen möglichen europäischen Ländern, mit der Gemeinsamkeit, dass wir alle keinen Plan hatten, was wir mit unserem Leben anfangen können und viel wichtiger was wir wollen.
Das ist auf jeden Fall schon mal eine gute Voraussetzung für eine intensive, abenteuerliche und legendäre Zeit.
Jetzt, ungefähr einen Monat nach Abschluss meines Projekts kann ich sagen, das war es mit Sicherheit! Und würde fast sagen, es war eine unbeschreibliche Zeit, etwas was man auf jeden Fall selbst erlebt haben sollte!
Nun blicke ich voller Melancholie auf die verrückten 7 Monate zurück, und es war eine unglaublich schöne und lehrreiche Zeit. Grundsätzlich war es eine Erfahrung mit so einigen Höhen und Tiefen, aber ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.
Mit 20+ Menschen auf engem Raum zu leben ist definitiv eine Herausforderung und kann auch mal schwer sein, aber auch unglaublich schön, gefüllt mit viel Lachen, Geschichten, Auseinandersetzungen, Versöhnung, lehrreichen und bizarren Begegnungen. Nirgends habe ich so viel über mich und andere gelernt wie in Anagnostara 13. Glaubenssätze und Werte, die ich schon für verfestigt gehalten habe, haben sich nochmal verändert und sind weiter gewachsen. Ich habe mehr Perspektive aufs Leben bekommen, was ich in Zukunft machen könnte und was ich überhaupt machen möchte.
Das Projekt hat mir viele Facetten der Medienwelt gezeigt. Ich konnte mich im Schreiben, Radio, Filmen und Fotografieren ausprobieren und dabei auch viel von den anderen Freiwilligen lernen.
Wir hatten viele verschiedene Möglichkeiten, wie Events von Open mics bis zu language tandems zu organisieren und teilzunehmen, fürs Magazin zu schreiben, Verantwortung für den Blog zu übernehmen…Bis hin zu eigenen Projekten. Bei Balkan Hotspot hat man auf jeden Fall die Möglichkeit viel Kreativität und Ideen einzubringen und das sollte man auch nutzen.
Persönlich habe ich mich viel mit Fotografieren und Filmen beschäftigt, definitiv viele Erfahrungen gesammelt und meine Fähigkeiten stark verbessert.
In Thessaloniki zu leben, war auch sehr schön und interessant. Auf den ersten Blick würden viele sagen, es sei keine sehr schöne Stadt, wobei sie definitiv ihren eigenen Scham hat, voller junger Menschen und Leben! Die Stadt ist sehr politisch und aktiv, es gibt super viele Möglichkeiten und Events für junge Menschen.
Dadurch habe ich auch nochmal aus nächster Nähe mehr über Griechenland und die politische Lage erfahren und wie sich das auf das Leben der Bevölkerung auswirkt, was sehr interessant aber auch ernüchternd ist!
Thessaloniki hat es mir sehr angetan und auch wenn man vor allem lernen muss, sich auf die unregelmäßigen öffentlichen Verkehrsmittel einzustellen, hat mir die Lockerheit und Freundlichkeit der Stadt und Menschen sehr gefallen, ein angenehmer Kontrast zu Deutschland
In Griechenland zu leben war auch ein guter Anlass den Balkan besser kennenzulernen und es lohnt sich auf jeden Fall einen Abstecher in die Nachbarländer zu machen. Eines meiner Highlights waren auch unsere Roadtrips innerhalb von Griechenland. Die Umgebung von Thessaloniki hat super viel schöne Natur und Geschichte zu bieten. Besonders Chalkidiki und Meteora haben es mir sehr angetan!
Mein größtes Highlight sind aber auf jeden Fall all die tollen Leute, die ich kennenlernen durfte und Freundschaften, die ich geschlossen habe.
Besonders in Erinnerung werde ich die langen Nächte auf der Dachterrasse behalten, von intensiven Krisengesprächen, Tanzen im Regen bis hin zu Nächten voller Gelächter!
In Anagnostara 13 ist mir nie langweilig geworden, es gibt immer etwas zu unternehmen, immer jemandem zum chillen, tanzen, lachen oder reden.
Ich kann jedem nur empfehlen nach Thessaloniki zu gehen, und Anagnostara 13 selbst zu erleben, es lohnt sich, auch wenn es sehr intensiv und anstrengend werden kann und man 7 Monate mit konstantem Schlafmangel in Kauf nehmen muss;)
Lale verbachte ihren Freiwilligendienst bei Fix In Art / Anazitites Theatrou, ihr Projekt wird ko-finanziert von der Europäischen Union.